Interview über nachhaltiges Whale-Watching und Artenschutz auf den Kanaren
mit Fabian Ritter von M.E.E.R. e.V.
Interviewgast ist Fabian Ritter, Präsident von M.E.E.R. e. V., der sich seit Jahren leidenschaftlich zum Schutz der Meerestiere und ihres Lebensraumes rund um La Gomera einsetzt. Mit seiner Expertise beleuchtet er das Thema Whale-Watching aus verschiedenen Aspekten, beantwortet kritische Fragen über die aktuelle Entwicklung der Meere und zeigt auf, wie wir einen positiven Einfluss darauf nehmen können.
Viel Spaß beim Lesen und danke, dass du dich mit diesem Thema beschäftigst!
Das Interview in voller Länge | Marketing für Gutes
Zu welchen Zweck wurde M.E.E.R. e.V. gegründet?
Es ist so, dass wir das große Glück hatten, auf La Gomera einer der Kanarischen Inseln zu landen. Ich war da damals wegen meiner Diplomarbeit und da haben wir festgestellt, dass das ein ganz herausragendes Meeresgebiet ist, was das Vorkommen von Walen und Delfinen angeht. Also wirklich, rekordverdächtige Artenvielfalt und das hat uns so fasziniert, dass wir uns da festgesetzt haben und dann aber auch ziemlich schnell gemerkt haben, da ist nicht alles im grünen Bereich. Es gibt da Defizite, was den Schutz der Wale und Delfine angeht und dann haben wir eben das Projekt M.E.E.R. La Gomera gegründet und kurze Zeit später auch den Verein. Das Ganze findet im Kontext von Walbeobachtungstourismus statt. Unsere Forschung, die wir dann auch fortgeführt haben, finden an Bord von regulären Walbeobachtungstouren statt und das ist ein Konzept, das Ende der 90iger ganz neu und innovativ war. Auf der einen Seite werden Boote für die Forschung zur Verfügung gestellt und auf der anderen Seite werden diese für die Öffentlichkeitsarbeit genutzt. Das Konzept hat sich durchgesetzt. Das machen wir heute noch genauso und ist eben auch ein Beitrag dazu, dass der Walbeobachtungstourismus nachhaltig gestaltet wird. Die Forschung welche die M.E.E.R. e.V. integriert in diese Touren und das Drumherum mit Veranstaltung, wie einer drei-sprachigen Ausstellung, die wir konzipiert haben. Eine Hand wäscht die andere, Walbeobachtungstourismus zusammen mit Forschung, zusammen mit öffentlicher Bildung. Das kann ein sehr schöner Dreiklang sein und genau da arbeiten wir dran und nennen uns inzwischen Best Practice Beispiel für nachhaltigen Walbeobachtungstourismus.
Wieso habt Ihr La Gomera als Standort gewählt und kann man überall auf den Kanaren Wale beobachten?
Das war ein bisschen ein Glücksfall, dass ich dort gelandet bin und das Ganze dann sozusagen entdeckt habe, beziehungsweise die Forschung dann gezeigt hat, dass das so ein besonderes Gebiet ist. Mitte der 90iger Jahre, war Whalewatching auf den Kanaren noch in den Kinderschuhen und auf Gomera sowieso. Heute hat sich das aber sehr stark gewandelt, vor allem auf den anderen Inseln und ganz insbesondere auf Teneriffa, der Nachbarinsel. Da ist seit Anfang der 90iger die Hölle losgebrochen und Walbeobachtungstourismus hat sich als Massenphänomen etabliert, mit den übelsten Auswirkungen, die man sich nur vorstellen kann und da wollten wir bewusst einen Gegenpol setzen. Die Situation auf Gomera ist noch relativ ungestört, sage ich mal. Der Tourismus ist noch ein anderer als auf den anderen Kanaren, aber prinzipiell kann man eigentlich fast auf allen Kanarischen Inseln Wale beobachten.
Hierro hängt so ein bisschen hinterher, aber auf allen anderen gibt es kommerzielle Touren und das Tolle ist, dass man so viele verschiedene Arten sehen kann. Das macht die Walbeobachtung auf den Kanaren so herausragend, weil man nie genau weiß, was einem begegnet. Es kann eine von fünf Delfinarten sein, mehrere Walarten, seltene Arten wie Rauzahndelfine, Schnabelwale und so weiter. Wir haben die erste nachgewiesene Sichtung von Blauwalen auf den Kanaren erlebt. Es ist total spannend, was man da erleben kann und Gomera war für uns einfach der Fokus. Die Insel an sich ist einfach ein totales Schmuckstück, wirklich grandios und deswegen sind wir dageblieben und fahren seitdem auch immer wieder hin.
Was ist so die beste Zeit, um die Wale zu beobachten oder sind sie ganzjährig vor den Inseln zu finden?
Im Prinzip kann man das ganze Jahr lang sehr gut Wale und Delfine beobachten, das ist auch das Besondere auf den Kanaren, dass da nicht so eine Off-Season und eine On-Season ist, sondern im Grunde jeder Monat gut ist.
Es gibt eine gewisse Häufigkeitszunahme an Sichtungen und auch Gruppengrößen im Frühjahr, so von März bis Mai. Dies würden wir sagen ist die beste Zeit, aber die Sichtungsquote ist im Schnitt übers Jahr bei über 90 Prozent. Jeden Monat kann man gut Wale und Delfine beobachten, das ist eine schöne Besonderheit.
Welche Wal- und Delfinarten kann man auf den Kanaren sehen?
Grundsätzlich muss man sagen, dass es eher Kleinwale sind, die auf den Kanaren heimisch sind oder dort permanent vorkommen. Vor allem Delfine, aber auch zum Beispiel Grindwale sind dort festansässig, die sind so mittelgroß, fünf, sechs Meter. Es gibt auch einige Delfinarten, echte Kanarios sozusagen, wie große Tümmler und Rauzahndelfine. Schnabelwale und Fleckendelfine sieht man auch das ganze Jahr über. Dann gibt es ein paar Arten, die saisonal einfallen, beziehungsweise in einem relativ begrenzten Zeitraum zu sehen sind. Im Frühjahr sind das zum Beispiel die gewöhnlichen Delfine. Die Großwale sind eher so saisonal, beispielsweise von Buckelwalen, hier gibt es auch immer wieder Sichtungen. Das gab es früher gar nicht und jetzt vergeht kein Jahr, das ein Buckelwahl gesichtet wird. Es schein sich so ein bisschen anzudeuten, dass die Population sich da erhöht und auch erholt. Im Frühjahr und im Herbst werden die Großwale am häufigsten. Es gibt aber auch Jahre, da gibt es den ganzen Sommer lang Brydewale, weil die sich dann dort sozusagen festfressen. Es ist aber auch bekannt, dass es eine kanarische Population von Pottwalen gibt. Diese kann man prinzipiell auch jeden Monat sehen, allerdings sind die nicht so sehr häufig vor Gomera, das ist dann eher die Ausnahme. Dies betrifft auch Finnwale und Blauwale, welche eher selten zu sehen sind!

Wie kann sichergestellt werden, dass beim Whale-Watching die Tiere nicht in ihrer natürlichen Umgebung gestört werden? Und was ist der Unterschied zwischen normalen Whale-Watching und sanften Whale-Watching?
Dies hängt im Wesentlichen davon ab, wie man mit den Tieren umgeht. Wir reden jetzt mal von Walbeobachtungstourismus, der mit Booten durchgeführt wird. Jedes Boot ist eine Lärmquelle, denn es hat hinten eine Schiffsschraube, die macht ordentlich Alarm und wenn viele Boote unterwegs sind, dann sind die Tiere auch noch zusätzlich physischen Barrieren ausgesetzt. Wenn man sich jetzt vorstellt, dass nicht nur ein Boot, sondern zwei oder drei oder vier oder fünf Boot unterwegs sind und dieselbe Gruppe, Wale oder Delfine beobachten, dann kann da schnell ein Einkesseln passieren oder eine Verwirrung der Tiere oder eine Störung durch Lärm.
Es ist zwar möglich in Gruppen reinzufahren, aber dabei ist es extrem wichtig, wie sich jeder einzelne Bootsführer verhält. Also langsame Geschwindigkeit, nie schneller als das langsamste Tier in der Gruppe, sich langsam rantasten, Mindestabstände einhalten, keine hektischen Bewegungen, kein Zick-Zack-Fahren oder abrupten Geschwindigkeitsveränderungen. Die Tiere kriegen ja jedes Boot in der Regel schon mit, bevor wir die Tiere meistens sehen, da sie extrem empfindlich sind, auch was das Gehör angeht. Deswegen ist es wichtig nicht unberechenbar zu handeln, um die Tiere nicht durch eine Störung aufzuscheuchen. Wir erzählen den Leuten an Board auch, wir gucken da erst einmal hin. Haben die Tiere überhaupt Lust auf Kontakt? Kann da Interaktion passieren? Was sind das für Interaktionen oder teilen die Tiere einem quasi mit, dass sie gestört sind?
Zeichen dafür sind ständige Richtungswechsel der Tiere, die tauchen ab und bleiben länger unter Wasser, verschwinden einfach und werden nicht mehr gesehen oder tauchen irgendwo ganz weit weg auf. Darauf muss man eingehen und auch damit umgehen, ob die Tiere gewillt sind, menschlichen Besuch zu akzeptieren.
Es gibt so zwei goldene Regeln, die wir immer ganz oben drüberschreiben. Die eine ist, wir sind die Gäste auf See und genauso sollten wir uns verhalten. Einfach mit einer Sensibilität oder einer respektvollen Haltung ranzugehen. Und die zweite goldene Regel ist, den Tieren es zu überlassen, was geschehen kann und was nicht. Also den Tieren eben nicht den Raum beengen oder beschneiden, sondern immer alle Möglichkeiten lassen. Dazu gehört auch, ihnen die Möglichkeit zu geben sich zu entfernen und dann muss man das halt auch akzeptieren, dass man vielleicht geduldet ist, aber nicht gerade erwünscht. Das ist das Wichtigste und gepaart mit dementsprechenden Verhalten ist das, glaube ich, schon der wichtigste Aspekt beim sanften Whale-Watching oder nachhaltigem Whale-Watching, also das Verhalten auf See.
Dann kommt aber noch dazu, dass man durch die Gesamtgestaltung eines Angebotes als Walbeobachter noch viel dazu beitragen kann, die Leute aufzuklären. Man kann Veranstaltungen machen, Vorträge geben oder Materialien austeilen die sensibilisieren, auch für die Umweltprobleme. Im besten Fall gibt es eine Art Infozentrum, das haben wir erst vor kurzem auf Gomera mit unserer drei-sprachige Ausstellung realisiert. Ganz wichtig ist es auch die öffentliche Bildung zu integrieren, damit die Leute auch etwas mitnehmen und das Ganze nicht als so eine punktuelle Bespaßung wahrnehmen, sondern eine naturkundliche Erfahrung haben.
On Top könnte man sagen, Creme de la Creme ist dort, wo dann Forschung auch noch integriert ist. Wo Daten erhoben werden, wo Fotos geschossen werden, um einzelne Tiere zu identifizieren. Wo auch mal ein Hydrophon (Unterwassermikrofon) ins Wasser gehangen wird und Aufnahmen gemacht werden oder halt regelmäßig tatsächlich auch dokumentiert wird, was wird gesehen. All das machen wir auf Gomera seit über 20 Jahren beispielhaft vor. Wir haben eine riesen Datenbank inzwischen, über 11.000 Sichtungen. Dies ist eine der größten Datenbanken die es gibt und diese Informationen helfen uns dabei, den Walbeobachtungstourismus so erträglich zu machen. Es zeigt uns aber auch, dass man jede Menge falsch machen kann.
Um was handelt es sich bei dem Projekt M.E.E.R La Gomera?
Im Grunde geht es für uns auf Gomera darum, als Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Tourismus zu agieren, nämlich genau das richtig zu machen, was wir für richtig halten, im Sinne des respektvollen Walbeobachtungstourismus.
Das Projekt M.E.E.R. La Gomera ist aus der Forschung heraus entstanden und diese kontinuierliche Datensammlung und Aufzeichnung, die wir 1995 begonnen haben, haben wir bis heute quasi fortgesetzt. Leider jetzt mit einer Pause durch die Corona Krise, aber wir machen dann natürlich weiter. Die Forschung ist unser erstes Steckenpferd und gleichzeitig, weil wir einfach so unfassbar schöne Erlebnisse haben, auch die Walbeobachtung, das ist eben auch etwas, was die ganze Geschichte sehr besonders macht. Die Menschen können bei solchen Begegnungen verwandelt werden, wenn du einen Blauwal neben dem Boot siehst, der doppelt so lang wie das Boot ist oder du guckst in ein Auge von einem Fleckendelfin, die dann einen halben Meter unter dir in der Bugwelle schwimmen oder du siehst eine Art oder ein Verhalten, was noch nie jemand je zuvor beobachtet hat.
Das sind alles Dinge, die packen einen so und helfen dieses Momentum auch aufzugreifen, das Leute rezeptiv werden. Dadurch dass sie eine besondere Erfahrung machen und auch feststellen, dass sich die Tiere auch für die Menschen interessieren. Das Momentum aufzugreifen, dass aufzufüllen sozusagen mit Umweltbildung und auch vorzuzeigen, was machen wir hier eigentlich an Forschung. Forschung erlebbar machen, solche Aspekte sind uns ganz wichtig. Es geht um die Interaktion zwischen Menschen und Tieren, auch wenn wir diese nicht unbedingt suchen, aber zuzulassen, wenn sie denn möglich ist. Die Tiere sollen das selber bestimmen und dann kann unfassbar viel passieren. Eben, dass Menschen auf den Kopf gestellt werden. Ist mir selber persönlich auch schon vielfach durch Erlebnisse mit Walen und Delfine ergangen, auch vor Gomera. Wir hatten auch oft Leute da, die zum Beispiel an unseren Praktikumskursen teilgenommen haben, bei den es zwei Wochen lang um Forschung zum Anfassen und Mitmachen geht und dann sind sie nach Hause gefahren und die haben gesagt, ich hatte hier die beste Zeit meines Lebens. Ich kündige jetzt zu Hause, ich mache jetzt endlich den Break, den ich schon seit Jahren machen will in meinem Leben. Das hat einfach unfassbares Potenzial, diese Begegnungen mit diesen Tieren und dass möglich zu machen.
Das ist so der Kern des Projektes M.E.E.R. La Gomera und das Ganze ist eben eingebettet in eine sehr gute Partnerschaft mit einem Walbeobachtungstourismus-Anbieter vor Ort und einer Ausstellung, wo Leute hingehen können. Wir machen Veranstaltungen, wir machen Kurse, wir klären auf und tragen die Forschung, nicht zum Selbstzweck, sondern wir wollen damit auch etwas erreichen. Wir wollen untermauern wie schützenswert dieses Meer um die Kanaren ist. Genau das sind unsere Hauptpfeiler und unsere Intension.
Gibt es für Touristen bestimmte Kriterien, worauf sie achten können um an einen seriösen Anbieter zu gelangen?
Auf Gomera sind wir in der glücklichen Lage, dass weder die Anzahl der Anbieter in die Höhe geschossen ist, wie z. B. auf Teneriffa und dadurch, dass wir selber so einen hohen Standard gesetzt haben, mit Forschung, Bildungsarbeit und so weiter, da kommt kaum ein anderer daran vorbei das nicht auch so sanft zu gestalten. Es gibt so ein, zwei Anbieter, die würde ich jetzt nicht unbedingt direkt empfehlen, aber man kann auf Gomera nicht so viel falsch machen, wie beispielsweise auf der Nachbarinsel Teneriffa. Da ist die Hölle losgebrochen. Da ist Whale-Watching als Massentourismus seit vielen Jahren etabliert, eine halbe bis eine Million Touristen pro Jahr, Fun-Touren. Da geht es um Spaß haben und Sangria umsonst und Kampfangebote, was das Pricing angeht, das geht einher mit so gut wie keiner öffentliche Bildung. Da muss man dann tatsächlich auf bestimmte Kriterien achten und das ist, einfach sich mal anzugucken, was ist der Typ Tourismus dort auf Teneriffa. Dies ist es sehr schnell, sehr einfach wahrzunehmen.
- Was wird da bedient wird und in welcher Form oder was für Boote werden eingesetzt?
- Wie viele Boote machen sich auf zu den Walen und Delfine?
- Gibt es da viel Konkurrenz?
- Macht man sich überhaupt Gedanken darüber, dass dies die Tiere auch stören kann?
- Gibt es darüber Aufklärung in irgendeiner Form?
- Und gibt es auch Forschung?
Also wenn man dann anfängt kritische Fragen zu stellen oder genauer hinzuschauen, dann kriegt man das mit ein bisschen Sensibilität auch raus. Das ist ein Angebot, da möchte ich gerne mitmachen oder es ist was, was den Tieren wahrscheinlich auf den Zeiger geht und letztlich dann in die Sparte nicht ökologisch oder nicht nachhaltig fällt. Entweder einen anderen Anbieter nutzen oder frequentieren oder eben in einen anderen Ort fahren, wenn das möglich ist, wo es vielleicht anders ist oder in letztere Konsequenz ganz darauf verzichten.
Gibt es Zertifizierungen oder Siegel für nachhaltiges Whale-Watching?
Auf was muss man achten?
Ja gibt es, natürlich sollte man nur bei lizensierten Anbietern aufs Boot steigen. Was aber voraussetzt, dass es sowas gibt, wie eine Lizensierung. Das ist auf den Kanaren jetzt der Fall, hier gibt es diese gelbe Flagge mit so einem Rettungsring und einen Wal drinnen, genannt Barco Azul, die muss mitgeführt werden und sollte sichtbar sein, weil nur dann hat man es mit einem lizensierten Anbieter zu tun. Allerdings auf Teneriffa sagt das jetzt nicht viel, weil da haben die meisten Whale-Watcher diese Flagge (abgesehen von ein paar illegale Anbieter) und sind somit lizensiert und dann impliziert das so ein bisschen, ja dann ist ja alles fein, aber genau das was ich gerade eben beschrieben habe, nämlich diese Fun-Touren etc. machen es dann eben nicht nachhaltig. Insofern hilft es dann schon, noch einmal diese Kriterien so abzuklopfen und auch, durchaus mal ein paar Fragen vorab an die Anbieter zu richten.
- Gibt es jemanden an Board, der uns was über die Wale und Delfine erzählt?
- Wir wollen gerne wissen, ob die Tiere auch gefährdet sind?
- Welche Arten kann man sehen?
Anhand der Antworten sieht man dann um was für einen Anbieter es sich handelt, z. B. wenn er nicht weiß, was für Arten zu sehen sind, dann spricht das schon für sich selber. Auf unserer Webseite haben wir auch viele Kriterien definiert.

Ihr macht ja auch eigene Publikation zu Gesundheitszuständen von Walen oder Delfinen. Wie ist denn so aktuell das Wohlbefinden? Gibt es Rückschlüsse über die Entwicklung der letzten Jahre oder im Vergleich zum Gründungsjahr?
Also grundsätzlich glaube ich, hat sich die Sachlage in den letzten 20 Jahren doch umwelttechnisch ein bisschen verschärft, weil man zu tun hat mit Nahrungsmangel für die Wale und Delfine durch Überfischung und Müll im Meer ist auch ein großes Problem. Sicherlich auch der zunehmende Lärm im Meer, durch den vielen Verkehr, der zwischen den Kanaren läuft, aber auch der ganze Segelverkehr, Bootsverkehr, aber auch durch Whale-Watching. Das hat alles zugenommen und insofern kann man davon ausgehen, dass es den Tieren jetzt nicht unbedingt besser geht als vor 20 Jahren. Diese Studie, wo wir Fotos herangezogen haben, um zu gucken, gibt es da Anomalien, gibt es da Auffälligkeiten, haben die Tiere Krankheiten, Deformationen, Verletzungen und so weiter. Da können wir jetzt keine Schlüsse daraus ziehen, ob das zugenommen hat mit der Zeit, aber klar ist, die Tiere sind infiziert mit Bakterien oder mit Viren und zeigen das dann in Form von Hautkrankheiten. Wir haben verschiedene andere Symptomatiken gehabt.
Tiere, denen Teile ihres Körpers fehlen, an der Finne zum Beispiel, die vielleicht in eine Schiffsschraube gekommen sind oder anderweitig verletzt wurden, das ist gang und gäbe, so wie überall auf der Welt. Es ist ein bisschen trügerisch, da es einem so paradiesisch vorkommt, wenn man auf Gomera oder auf Teneriffa ist, dann sieht man die Wale und Delfine, diese Vielfalt, dann denkt man immer, hier ist ja alles im Lot und alles fein, nichts könnte falscher sein als das.
Also da gibt es schon Problematiken, die auch tiefer greifen und da sind der Klimawandel auch ganz klar zu nennen. Man weiß, dass die Temperatur angestiegen ist in den kanarischen Gewässern und neue Arten zu beobachten sind. Wir selber können an unseren Sichtungsdaten ablesen, dass sich da so eine Verschiebung auch zeigt, dass bestimmte Arten häufiger werden oder öfter gesehen werden. Andere nehmen eher ab. Bei wieder anderen schwankt es sehr stark und das ist so ein hochdynamisches Geschehen, weil man eben auch so viele verschiedene Arten hat, aber es gibt Verschiebungen, die lassen vermuten, dass der Klimawandel da ordentlich auch durchgreift und der Gesundheitszustand darunter dann auch leidet. Aber das ganze Öko-System ist damit betroffen und dann zeigen es einem die Wale und Delfine dann halt mehr oder weniger deutlich. Bei Fischen das nachzuweisen ist noch viel schwieriger, aber die Zeichen sind schon ziemlich deutlich.
Sind die Kanaren immer noch ein Treffpunkt für Schiffskollisionen und wieso sind die so berechtigt dafür?
Dies ist leider immer noch der Fall, dies liegt im Wesentlichen an den Schnellfernverkehr, weil der Hauptmotor der Wirtschaft auf den Kanaren ist der Tourismus, jetzt natürlich durch die Corona-Krise herbe getroffen, aber das Fortbewegungsmittel Nummer Eins von einer Insel zu anderen, für die Einheimischen aber eben auch für die Touristen sind Fähren. Dies sind auf den Kanaren inzwischen fast ausschließlich Schnellfähren. Schnell- und Hochgeschwindigkeitsfähren. Schnellfähren sind mindestens 25 Knoten schnell, Hochgeschwindigkeitsfähren fahren bis zu 35 Knoten, das sind knapp 70 km/h. Das sind eben keine Boote, sondern Schiffe, die sind 150 Meter lang, die größte Fähre der Welt fährt auf den Kanaren, da passen 300 Boote darauf und 1500 Menschen und die brausen dann mit Hochgeschwindigkeit durch Gewässer, welche kaum zu überbieten sind an Wal- und Delfinreichtum. Mitten durch Schutzgebiete und da ist es dann kein Wunder, dass die Tiere Verletzungen zeigen oder massenweise Pottwale stranden und das ist ziemlich grausig, weil man hat teilweise gestrandete Pottwale gefunden hat, den fehlte das komplette hintere Körperteil oder nur den Kopf eines Pottwals. Und wenn man sich die Schiffe ansieht, diese Schnellfähren, das sind oft ebenso ein Trimaran und so ein Katamaran, das sind Wellenschneider, die haben extrem scharfe Rümpfe und die schneiden nicht nur durch die Wellen, sondern eben auch durch einen Wal, wenn der im Weg liegt und nicht ausweichen kann. Und das ist dann natürlich tödlich für die unglücklichen Tiere, mindestens aber ein großer Störfaktor. Leider kommen auch viele Jungtiere um, auch bei den Grindwalen, Delfinen oder Schnabelwalen gibt es Opfer. Es ist bekannt, dass die Kanaren ein Hotspot für Walkollisionen von Schiffen mit Walen sind und zwar so sehr ausgeprägt wie kaum wo anders auf den Planeten.
Wir arbeiten seit 20 Jahren, nicht nur wir, sondern auch andere Forschergruppen und teilweise auch Aktivisten an diesem Problem. Auch auf politischer Ebene, international, in Gremien und so weiter und es hat sich bisher so gut wie nichts getan. Es wird schöngeredet, da muss ich jetzt auch ganz deutlich werden.
Da kann man der Politik an der Stelle nur ein Vollversagen ausstellen. Die Fähren fahren weder langsamer noch irgendwie andere Routen, auch wenn das mal hin und wieder so angedeutet wird, aber damit ist dann auch schnell wieder vorbei.
Die wirklich wichtigen Maßnahmen nämlich, Verlegung der Routen oder Geschwindigkeitsreduzierungen sind bisher so gut wie Null Komma Null umgesetzt worden und das obwohl die Welt sozusagen auf die Kanaren schaut, weil das Problem dort so ausgeprägt ist wie kaum woanders. Dies liegt einfach am politischen Einfluss derjenigen, die da die Fähren betreiben, das sind mächtige Menschen und die haben gute Freunde in der Regierung und wenn das nicht reicht, dann läuft es halt manchmal auch wie geschmiert.
Wale kommunizieren über Ultraschall, beeinträchtigt der viele Schiffverkehr deren Kommunikation oder Orientierung?
Kommen auch Strandungen vor oder sind jetzt „nur“ Kollisionen ein Problem?
Nein es gibt regelmäßig Strandungen, die dann auch im besten Falle, auch untersucht werden und es gibt tatsächlich deutliche Hinweise, dass es da eben nicht nur Krankheiten gibt oder Verletzungen durch diese Kollisionen, sondern auch Schädigungen des Gehörs.
Also es gibt eine berühmte Untersuchung, die ist schon ein bisschen älter, die hat nachgewiesen, dass einige der Pottwale die man da gefunden hat, taub oder schwer gehörgeschädigt waren.
Und man kann generell sagen, dass Wale und Delfine unter der zunehmenden Lärmbelastung im Meer leiden. Schiffsschrauben oder auch die Motoren von großen Schiffen. Bei den Schnellfähren ist es jetzt so, die haben keine. Bei den Hochgeschwindigkeitsfähren, das sind Jets-getriebene Großschiffe, die machen aber besonders viel Lärm im Ultraschallbereich. Andere große Schiffe eher so im tiefen Bereich. Da wird es z. B. die Bartenwale mehr stören, weil die dafür empfindlich sind. Wir haben bei den Hochgeschwindigkeitsfähren, auch mal in einem Forschungsprojekt den Ultraschall direkt gemessen. Da haben wir mit dem Hydrofon verschiedene Fährtypen unter Wasser gemessen und einen extrem hohen Anteil an Ultraschall festgestellt sowie eine enorme Lautstärke. Dies das zeigt sehr deutlich, dass die Tiere da unter so einem Dauerrauschen ausgesetzt sind, das muss ein bisschen so sein wie bei Autobahnen. Die Schnellfähren fahren halt auch täglich einige Male, wenn nicht Dutzende Male zwischen den Inseln hin und her und dann kommt noch der normale Verkehr hinzu. Das nervt mit der Zeit die Tiere und das führt zu Stress, und Stress führt zu Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und das ist genau das, was wir bei den Walen und Delfinen auf den Kanaren auch sehen. Die reagieren da auf Lärmbelastung, ähnlich wie wir Menschen könnte man sagen.
Die industrielle Fischzucht wurde ja entwickelt, um auch wieder genügend Nahrung für die Wale und Delfine zu bieten. Hat es wirklich geholfen das Problem zu lösen?
Die Fischzucht wurde lange gehypt und hochgelobt, dass das doch die Lösung sei, wenn die wilden Fischbestände zusammenbrechen oder nicht mehr ausreichend da sind. Es ist leider so, dass die Fische, die dort in den Käfigen gehalten werden, sei es auf den Kanaren oder anders wo, das sind Raubfische, die werden mit Pellets gefüttert und diese Pellets werden aus Fischmehl gemacht. Das heißt, man gibt Fischproteine rein und holt dann nach einer Weile, wenn die Fische ausgewachsen sind sozusagen, die Fische da raus.
Das Verhältnis ist allerdings oft negativ, nämlich dass man mehr Fischprotein zur Fütterung rein gibt als man rausholt.
Das heißt, es ist an der Stelle ein Minusgeschäft. Massentierhaltung und Fischzucht hat auch immer das Problem der Anfälligkeit gegenüber Krankheiten, die sich dann in Windeseile über so eine ganze Zuchtanlage ausbreiten. Deswegen nutzt man Antibiotika, um dem vorzubeugen. Diese Pellets werden da kübelweise reingeschüttet, aber das wird nicht alles aufgefressen, was dazu führt, dass Wildfische an diese Käfige angezogen werden, weil sie wissen, da kommt immer Futter durch. Dies führt aber auch zu einer Eutrophierung, zu einer Überdüngung in der unmittelbaren Nähe dieser Käfige und dieser Effekt, dass sich Wildfische ansammeln, rund um diese Käfige. Das wiederum führt dann dazu, dass die Delfine vor Teneriffa und auf den Kanaren, das natürlich sehr schnell spitzkriegen, dass da viele Fische um diese Käfige rum sind, die man sich gut schnappen kann. Das heißt, es ist im Grunde eine dauerhafte Snackbar, was wiederum dazu führt, dass sich die Delfine da vermehrt aufhalten und letztlich gar keinen wilden Fisch mehr fangen, was natürlich Gift ist für die Integrität von natürlichen Populationen. Die gewöhnen sich dann daran, es ist auch beobachtet worden, dass die Fischzüchter dann Delfine und Wale füttern, weil sie es ja so niedlich finden und so weiter. Das hat dann so Sekundärfolgen, dass die ganzen Walbeobachter beispielsweise dann immer noch zu den Fischfarmen hingefahren sind, weil sie wussten, da sieht man garantiert Delfine. Also so der Irrsinn, der sich dann so multipliziert.
Fischzucht ist nicht so optimal für die Meere, wie einem das oft weisgemacht wird. Es gibt schon die Ausnahmen Ökozucht, die mit ganz anderen Kriterien und anderen Bedingungen, so ähnlich wie ökologische Landwirtschaft an Land agieren und das sollte man unterstützen und da den Fokus drauflegen. Normale Fischzucht ist oft eher schädlich für die Meere.
Gibt es noch weitere Probleme auf die ihr aufmerksam machen wollt?
Also man könnte die Liste jetzt auch stückweit beliebig fortsetzen, aber dass die Situation der Meere und der Wale und Delfine dringlich ist, auf den Kanaren und weltweit, das ist glaube ich, ziemlich deutlich geworden. Wichtig ist zu beachten, dass diese Problematiken ja alle aufeinander auch einwirken und kumulativ wirken. Und wenn wir eine Situation beschreiben, wo ein paar Boote um Wale und Delfine, im Sinne des Whale-Watching jetzt rum düsen, dann sieht das an der Stelle oft eigentlich okay aus, weil da ist dann Interaktion und es sieht alles heile Welt mäßig aus. Das kann ja dann auch nicht so schlimm sein, die paar Boote… aber wenn man bedenkt, Unterwasserlärm, die Gefahr von Kollisionen, Überfischung und Nahrungsmangel, Krankheiten und so weiter.
Dies ist eine enorme Bürde für die Tiere und beeinflusst den Gesundheitszustand von Individuen und von Populationen. Deswegen ist es so wichtig, da wachsam zu sein und ja, eben auch in Richtung Lösung zu denken. Wichtig ist aber auch, wir sind alle ein Teil des Problems.
Wir sind alle Walbeobachter, Reisende, Konsumenten, Vielflieger und im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass wir alle Teil der Lösung sein können und an der Stelle geht es eben drum, auch unser Konsumverhalten zu überdenken, was kann ich denn selber tun, damit es Walen und Delfinen oder den Meeren, ihrem Lebensraum, dem größten Lebensraum auf unserem Planeten besser gehen kann und da gibt es jede Menge, was man machen kann.
Egal ob beim Reisen, im Urlaub, zu Hause, einfach mal den Umgang mit Wasser reflektieren. Was benutze ich für giftige oder nicht so giftige Mittel? Was für Produkte kaufe ich? Wie ist meine Ernährung eingestellt? Wie wirkt sich das auf die Meere aus?
Fischkonsum als Stichwort, Fleischkonsum als der Bösewicht schlechthin… das haben inzwischen auch viele kapiert, dass man durch Fleischkonsum seinen persönlichen CO2-Abdruck massiv in die Höhe, aber eben auch gut gegenarbeiten kann. Wahl des Verkehrsmittels, umweltfreundliches Verhalten im Alltag, das betrifft uns alle, da können wir alle dran arbeiten und eben sozusagen auch die kleineren oder auch größere Hebel umlegen und das ist wichtig, weil wir sind nicht nur mit dem Meer verbunden, auch wenn wir ganz weit weg vom Meer leben, wir sind auf die Meere angewesen. Wie die uns gerade guttun oder das gröbste verhindern, in Sachen Klimawandel.
Das es eben noch nicht alles zu einer mega Katastrophe geworden ist, das liegt an den Meeren, weil die das meiste CO2 aufnehmen, die haben 90 Prozent der überschüssigen Wärme in der Atmosphäre bisher aufgenommen. Diese Pufferwirkung der Meere trägt halt nur bis zu einer gewissen Grenze und wenn die erreicht ist, beziehungsweise überschritten, dann können so Umkipppunkte (Points of no return) kommen, dann würde es wirklich brenzlig werden.
Aber diese Katastrophen-Szenarios würde ich gar nicht so hoch hängen, sondern eher deutlich machen das unsere Botschaft ist: du kannst was tun, du kannst heute damit anfangen, Meeresschützer zu werden. Eben bewusst durch die Welt gehen, bewusst auch seinen Konsum und seine Art der Fortbewegung wählen, was man wie konsumiert und wen man mit seinen Kaufentscheidungen unterstützt. Damit kann jeder sofort anfangen und es bedarf einer gewissen Achtsamkeit und die fordern wir von den Menschen letztlich auch ein, weil das braucht es, das brauchen die Meere, das brauchen die Wale und Delfine und letztlich brauchen wir es selber, sonst das fällt alles auf uns zurück, letztlich.
Was sind eure Ziele für die Zukunft? Was möchtet ihr erreichen?
Also im Sinne der Arbeit vor Ort ist es natürlich so, es gibt da eine Reihe von Schutzgebieten und wir würden gerne sehen, dass die auch respektiert werden. Und dass das echte Schutzgebiete sind und dass da nicht Schnellfähren durchbrausen von morgens bis abends, dass da nicht gefischt wird auf Teufel komm raus, dass die Gewässer nicht verschmutzt werden oder durch zu viel Tourismus oder schlechtes Whale-Watching belastet werden und da braucht es halt auch Durchsetzung von bestehenden Regulationen oder Maßnahmen.
Das passiert viel zu wenig, Schiffsverkehr hatten wir angedeutet, da braucht es dringend eine Geschwindigkeitsreduzierung oder die Verlegung von Routen. Da ist noch viel Luft, was die kanarischen Gewässer angeht. Ansonsten versuchen wir natürlich über unsere Forschung das deutlich zu machen. Was wir auch an Faszination lernen und die Notwendigkeit und die Dringlichkeit von Maßnahmen zu untermauern und ja, ansonsten wollen wir natürlich mit Menschen in Kontakt kommen, diese Möglichkeit weiterhin bieten, Wale und Delfine in ihrem natürlichen Lebensraum zu begegnen, das ist hochfaszinierend und gleichzeitig da weiter Aufklärungsarbeit zu leisten.
Bei den Menschen letztlich Veränderungsprozesse auf individueller Ebene bewirken, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene anzukurbeln. Das wäre so die Vision und da arbeiten wir stetig dran.
Da gibt es keinen Endpunkt, das ist die Vision, einer besseren Welt mit gesunden Meeren, aber die Schritte, die dahinführen, das fängt heute an und da sind wir eben auch dankbar. Letztlich ist es so, dass wir sehr viel von den Tieren lernen und sehr viel geschenkt bekommen vom Meer. Von der Begegnung mit den Walen und Delfinen versuchen wir durch unsere Arbeit, da ein Stück weit was zurückzugeben. Und das ist eben, glaube ich ganz wichtig, dass der Mensch sich so begreift, sich als Teil eines Ganzen zu sehen, was er falsch machen kann, aber auch richtig machen kann. Und immer in Beziehung gehen zu dem, was er beobachtet. Bei Walen und Delfinen kannst du nicht anders, wenn sie dich sozusagen anstupsen, in solchen besonderen Momenten, aber auch wenn man durch den Wald geht und generell in der Natur ist, was hat das mit mir zu tun und was kann ich geben und wo kann ich mich verändern, in dem Sinne, dass die Welt eine bessere wird. Die Ärzte haben mal gesungen, es ist nicht deine Schuld, dass die Welt so ist, wie sie ist, aber es wäre deine Schuld, wenn sie so bleibt. Und dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.
Wie kann man euch unterstützen?
Wir sind eine kleine NGO, das heißt eine gemeinnützige Organisation, ein eingetragener Verein, bei dem steuerliche Spenden absetzbar sind.
Wir leben von Spenden, wir leben von Zuschüssen, wir leben auch von Kooperationen, wir haben ein Patenschaftsprogramm, wo man eine symbolische Patenschaft übernehmen kann für eine Walart vor La Gomera.Wir haben so verschiedene Programme, diese Praktikumskurse zum Beispiel oder jetzt auch verhaltensbiologische Praktikumskurse, wo man in die Forschung reinschnuppern kann.
Topangebot für Studenten, aber auch alle anderen, die daran interessiert sind und wenn man da dran teilnimmt, dann unterstützt man auch unsere Arbeit. Wir haben jetzt ein neues Seminar aufgesetzt, Ocean Transformation heißt das. Das geht so ein bisschen mehr ganzheitlich an die Geschichte und das versucht eben, das Meer zu kultivieren, dass wir eben bei uns Veränderungsprozesse erlauben, die durchaus initiiert werden können, in der Begegnung mit Walen und Delfinen. Auch eine Teilnahme an unserem Programm unterstützt unsere Arbeit, ansonsten natürlich drüber reden, uns vielleicht ein bisschen promoten, auf Facebook teilen und so weiter… und wenn eine Spende bei uns ankommt, freuen wir uns. Man kann auch logischerweise Mitglied werden. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten uns monetär, aber auch nicht monetär zu unterstützen.
Fazit
Für mich war dieses Interview sehr lehrreich, es zeigt auf, dass nicht alles immer so rosig ist, wie es scheint. Wir müssen uns für mehr Naturschutzgebiete einsetzen, auch wenn dies bedeutet, dass wir zu unserer Lieblingsinsel nicht auf dem direkten und schnellsten Weg gelangen. Es liegt an uns, dieses wundervolle Ökosystem zu schützen und das fängt bereits im Alltag an. Auch mir fällt es manchmal schwer schlechte Gewohnheiten zu ändern, da das Resultat nicht in meiner unmittelbaren Nähe sichtbar wird. Es war für mich nicht leicht, auf Fisch und Fleisch zu verzichten. Erst als mir bewusst wurde, welchen Preis dies für unseren Planeten bedeutet. Mittlerweile gibt es genügend pflanzenbasierte Alternativen, die nicht nur gesünder sondern meistens sogar geschmacksintensiver sind. Ein Wandel ist zwingend nötig, wenn wir in Zukunft die Schöhnheit der Meere samt ihren Bewohnern genießen möchten. Mich würde es freuen, wenn dieses Interview dazu beiträgt, das eigene Verhalten zu überdenken, mehr zum Wohl unserer Planeten zu handeln und Vereine wie M.E.E.R. e.V. zu unterstützen. Außerdem kann ich jedem die Dokumentation Seaspiracy ans Herz legen, welche sich mit den aktuellen Problemen der Meere beschäftigt.
Mich würde es freuen, wenn ihr so vielen Menschen wie möglich davon erzählt, aber am besten ist es natürlich, wenn ihr das Ganze vorlebt.
Danke 🙏🏻

Florian Gries
Unsere Empfehlung
Tu Gutes und unterstützte die Petition von Seaspiracy die sich das Ziel gesetzt haben 30 % der Meere zu Schutzgebieten zu erklären.
Weiterführende Artikel
Fakten aus Seaspiracy
Seaspiracy – In diesem Blog-Eintrag erfahrt Ihr alles zur Netflix Dokumentation Seaspiracy | Kernaussagen ✅ Fakten ✅ Tipps ✅
Minimalismus
Minimalismus - less is more Minimalismus oder wieso weniger mehr ist?Inhaltsangabe: Was bedeutet Minimalismus? Wie funktioniert Minimalismus? Ist Minimalismus sinnvoll? Wie viele Dinge braucht man um glücklich zu sein? Wie kann man Konsum reduzieren? Fazit Ein Track...
Fair Fashion
Nachhaltige Mode Fair Fashion, Slow Fashion und nachhaltige GeschäftsmodelleInhaltsangabe: Was bedeutet Fair Fashion? Wie erkenne ich Fair Fashion? Welche Marken sind fair? Das Problem: Greenwashing Alternativen & Tipps Fazit Mode schlägt Moral - Wie fair ist...